Krötenzaun an der Waldstraße
Am Samstag, 02.03.13, war wieder Hochbetrieb in der Waldstraße. Zum zweiten Mal wurde ein Krötenzaun aufgebaut. Nach dem Erfolg des Vorjahres, es wurden 100 Kröten sicher über die Straße gebracht, wo sie ihren Weg zu einem kleinen Laichgewässer fortsetzen konnten, wird diesen Amphibien auch in diesem Jahr die Hilfe gewährt. Die Organisation liegt bei Herrn Elser, Freiwillige Feuerwehr Hechthausen, Frau Feldmann, Grundschule Hechthausen und Frau Lemke, BUND Kreisgruppe Cuxhaven e. V.. Im Vorfeld wurde schon mal eine theoretische Einführung in der Grundschule gegeben, sodass die teilnehmenden Kinder auch wissen, weshalb sie diese Aktion durchführen. Denn mit dem Aufbau ist es nicht getan, auch in den nächsten Wochen müssen zuverlässig täglich die Fangeimer geleert werden, zudem hat die Schule die fachliche Betreuung übernommen und registriert die gefangenen Amphibien hinsichtlich Art und Menge. Dies ergibt im Beobachtungszeitraum, wie im Vorjahr festgestellt, unterschiedliche Tageszahlen von Tieren, die zum Laichgewässer wandern.
An bestimmten warmen und feuchten Tagen häuft sich die Zahl der Tiere.
Die Vielfalt hier, so hat sich bisher gezeigt, ist klein. Nur Erdkröten nutzen das Laichgewässer. Sie kommen von weit her, Erdkröten wandern über zwei Kilometer von ihrem Jahresrevier zum Laichen in dem Gewässer, in dem sie auch aufgewachsen sind. Diese langlebige Amphibie lebt überall in der Landschaft, wo sie Nahrung und Unterschlupf findet, und ist damit auch in vielen Gärten gern gesehener Mitbewohner. Sie vertilgt Insekten und Schnecken und ist deshalb nützlich für uns Menschen. Stein- und Reisighaufen, Laub- und Kompostecken sind ihr Tagesunterschlupf, abends geht sie auf Beutezug.
Auf den Weg zu ihrem Laichgewässer macht sie sich zeitig im Frühjahr und muss hier oft gefährliche Barrieren überwinden z. B. Straßen. Nach dem Laichen kommt sie wieder zurück.
Der Nachwuchs, eine Erdkröte kann in ihren Laichschnüren 10.000 Eier ablegen, wächst im Wasser auf, wo schon viele Räuber, insbesondere hungrige Käfer- und Libellenlarven, Wasserwanzen und Vögel, sich bedienen. Umgewandelt zum Leben auf dem Lande mit Füßen und Lungen verlässt die kleine Kröte das Gewässer und begibt sich auf den Weg in die Umgebung. Natürliche Feinde wie Vögel und Schlangen, Laufkäfer und Igel reduzieren auch hier die Nachkommenschaft, der Autoverkehr beteiligt sich ebenfalls. Nur ein ganz kleiner Teil überlebt den ersten Sommer.
Unser Beitrag in der Waldstraße ist es, hier die Überquerung sicherer zu machen. Die Menschen im Einzugsbereich, etwa zwei Kilometer um den Teich herum, können die Überlebenschancen verbessern, durch naturnahe Gärten, Pflege, Erhalt und Neuanpflanzung von Hecken in der Landschaft, Erhalt von Feuchtbereichen und Herstellung von Gewässern.
Die Beteiligten am Projekt Krötenzaun sind jedenfalls motiviert, den Lebensraum der Amphibien zu verbessern und so auch weiteren Arten ein Überleben in unserer strapazierten Landschaft zu ermöglichen. Moorfrosch, Grasfrosch und Grünfrosch sind weitere Amphibien, die in der Gemeinde Hechthausen vorkommen.
Die Grundschule hat gute Hintergrundarbeit zum Krötenzaun geleistet: Hier wird der Werdegang erklärt, vom Ei über Kaulquappe zur Kröte (oder Frosch).
Die Wanderbewegungen der Erdkröte lassen sich anhand der Darstellung gut erkennen: Zu Beginn im März viele Kröten, dann nach einer Pause im April nochmals eine Wanderzeit.
Zu Beginn die Einsatzbesprechung der Feierwehr mit beigeordneten Kräften (Eike Elser (Feuerwehr), Frau Feldmann (Grundschule Hechthausen), Marlene Deneke (BUND)
Heißen und kalten Apfelsaft gab es aus selbstgemachten und in der Wingst gepressten Äpfeln der Jungend-Feuerwehr
Stark belebt war die Waldstraße während des Aufbaues des Krötenzaunes
Am Informations-Tisch gab es Obst, Brötchen und Getränke zur Stärkung und es gab Gedankenaustausch
Abschlussbesprechung mit aktiven Teilnehmern und Bürgermeister